Brettkünstler vom Schachclub mit Topplatzierungen beim Kongress
Die letzten beiden Wochen im März standen für die Schachspieler der Region im Zeichen des 91. Pfälzischen Schachkongresses in Neustadt. Beim Highlight im pfälzischen Turnierkalender wurden zahlreiche Meister gekürt.
Die letzten beiden Wochen im März standen für die Schachspieler der Region im Zeichen des 91. Pfälzischen Schachkongresses in Neustadt. Beim Highlight im pfälzischen Turnierkalender wurden zahlreiche Meister gekürt.
Bereits der erste Tag hatte einen Schach-Leckerbissen parat: Im Meistertunier A (MTA) trafen der Pfalzmeister von 2022, Pascal Karsay, und der Sieger des Jahres 2015, Roland Ollenberger, aufeinander. Die beiden Vereinskameraden vom SV Worms und Mitfavoriten lieferten sich die längste Partie des Tages. Nach 103 Zügen und fast sechs Stunden Spielzeit endete die Partie zugunsten Karsays. Ein wichtiger Sieg, denn der Sieger des MTA wird zum Pfalzmeister gekürt.
"Es waren fast 200 Teilnehmer in den klassischen Turnieren gemeldet. Zudem noch über 70 Nachwuchstalente bei den Jugendturnieren. Dazu waren die Meisterturniere alle stark besetzt. Diese Resonanz war toll und etwas unerwartet, denn parallel wurde in Karlsruhe das größte deutsche Schachturnier, das Grenke Open, ausgetragen", freute sich Dirk Hirse, Abteilungsleiter des ausrichtenden Post SV Neustadt.
Viermal Platz Zwei
Auch wenn im MTA, dem Turnier der höchsten Kategorie, kein Schifferstadter Spieler um den Titel kämpfte, war der hiesige Schachclub dennoch stark vertreten. Über alle klassischen Einzelturniere hinweg waren zehn Teilnehmer vom SC Schifferstadt (SCS) dabei.
Joshua Scherer vom SCS mischte im MTB mit, dem Turnier der zweithöchsten Kategorie. Der 19-jährige verdiente sich den Freiplatz im Turnier als einer der besten pfälzischen Jugendlichen in der Altersklasse U20. Als Starter mit der niedrigsten Wertungszahl (DWZ) hatte er es aber von Anfang an schwer, erkämpfte sich dennoch zwei Siege und ein Remis und beendete das Turnier auf Rang neun.
Für die Meisteranwärterturniere (MAT) konnten sich die beiden Schifferstadter Wadim Heß und Ole Brunck qualifizieren. Beide Stammkräfte der ersten Mannschaft des SCS. Im MAT1 startete Heß mit zwei Siegen am Stück. Er rundete sein Turnier mit sechs Remis und nur einer Niederlage ab und landete auf einem guten sechsten Platz. Noch besser machte es Brunck im MAT2. Bei nur einer Niederlage, gewann er fünf Partien und spielte drei Mal Unentschieden. Nervenstark zeigte er sich vor allem in der letzten Runde. Gegen die amtierende deutsche Meisterin der U18, Karoline Gröschel vom SK Landau, schaffte er einen Sieg, der ihn auf den zweiten Platz katapultierte.
Auch in den Hauptturnieren (HT) mischten die Brettkünstler vom SCS vorne mit. Gleich drei zweite Plätze stehen hier zu Buche. Gerhard Mares im HT I, Alexander Pelt im HT II und Tobias Faulhaber im HT IV.
Brüder Le auf dem Treppchen
Zu den Jugendturnieren kamen insgesamt 78 Nachwuchskräfte aus der ganzen Pfalz. In allen Turnieren wurden sieben Runden im Schnellschachmodus mit 25 Minuten Bedenkzeit gespielt. Die Turniere wurden nach Alter und Erfahrung unterteilt und waren diesmal der Auftakt zur Serie des Jugend-Grand-Prix, die in 2024 aus insgesamt acht Turnieren besteht.
In der Altersklasse U14-U18 waren Jule Dalmer und Lennox Helwich für den SCS am Start und landeten im Mittelfeld. Im Turnier der U8-U12 trumpfte Gia Khang Le groß auf. Mit nur einem halben Punkt Rückstand auf den Erstplatzierten wurde er dritter. Dabei war er bis zur letzten Runde ungeschlagen. Ein toller Erfolg für das Nachwuchstalent. Getoppt wurde dieser Erfolg von seinem Bruder Gia Khanh, der im ABC Turnier der U8 antrat. Nach der Auftaktniederlag gewann er sechs Spiele in Folge und musste sich nur wegen der leicht schlechteren Feinwertung mit Rang zwei begnügen. Auch die zweite Teilnehmerin des SCS, Adriana Julia Helwich, spielte ein feines Turnier und wurde fünfte.
Mannschaftsblitzturnier als großes Finale
Traditionell ist das Mannschaftsblitzturnier die letzte Entscheidung beim Kongress. Blitzschnell müssen dabei die Figuren gezogen und die Uhr gedrückt werden. Bei einer Bedenkzeit von wenigen Minuten kommt es hier regelmäßig zu Zeitnotkrimis. Die Schifferstadter Schnelldenker waren bei diesem Abschlussspektakel mit fast 40 teilnehmenden Vierermannschaften mit vier Teams selbst vertreten. Und die erfahrenen Blitzer des SCS zeigten Ihr Können und belegten zweimal Platz eins. Die erste Mannschaft in der Besetzung Ole Brunck, Nils Winkler, Tobias Faulhaber und Christoph Holz in der Gruppe B, sowie die zweite Garnitur in der Gruppe C mit Daniel Helbig, Alexander Pelt, Michael Baum und Christian Biedinger.